Konzert am Freitag, 27. Januar 2017 um 15.00 Uhr im Goldenen Saal des Exerzitienhauses Schloss Fürstenried, veranstaltet von der Frauenseelsorge München.

Am Freitagnachmittag hatten sich, bei strahlendem Sonnenschein, gut 40 Frauen eingefunden. Nach einem Begrüßungskaffee lauschten sie mit steigendem Vergnügen einem ungewöhnlichen Liedprogramm, das etwa eine Stunde dauerte. Es bestand aus Kompositionen von Frauen, die zwar männliche Komponisten inspirierten, aber mit ihren eigenen Werken weitgehend unbekannt blieben.

Den Beginn machte die Pariserin Lili Boulanger mit fünf französischen Gesängen, gefolgt von drei deutschen Liedern der Österreicherin Alma Mahler. Die zeitgenössische amerikanische Komponistin Libby Larson fasste die Abschiedsworte der beiden ersten (hingerichteten) Frauen des englischen Königs Heinrich VI. in beeindruckende Musik. Nicht weniger dramatisch war die Anklage einer, von ihrem Mann verlassenen Frau in der Vertonung von Joni Mitchell. In Erstaufführung waren drei deutsche Gesänge der anwesenden Begleiterin am Piano, Amy Brinkman-Davis zu hören. Den Abschluss bildeten drei romantische Duette von Fanny Hensel, der Schwester von Felix Mendelssohn-Bartholdy.

Sie wurden mit zauberhafter Leichtigkeit vorgetragen von der Sängerin und Gesangslehrerin Sabine Gockel mit ihrer Tochter Lea. Die vorausgehenden anspruchsvollen Werke aus dem 20. Jahrhundert und der Gegenwart hatte Lea Gockel abwechselnd mit Stacey Trentesaux, einer jungen Sopranistin aus den USA treffsicher und ausdrucksstark vorgetragen.

Es ist nur zu hoffen, dass es ein weiteres derartiges Konzert voll Frauenpower geben wird, wenn möglich mit denselben überzeugenden Künstlerinnen.

(Einer der wenigen männlichen Zuhörer: P. Rüdiger Funiok SJ)