Frauenseelsorge

Erzdiözese München und Freising

Töchter des Lichts und ihr leuchtendes Beispiel

Luzia-Krone: Bild von Christina Zetterberg auf Pixabay

Heilige der Mittwinterzeit 

Es ist kein Zufall, dass sich ausgerechnet an dem Tag, welchem vor der gregorianischen Kalenderreform die längste Nacht des Jahres vorausging, zwei heilige Frauen den Gedenktag teilen, die das Licht in ihrem Namen tragen: Am 13. Dezember erinnern wir uns an Luzia, die „Leuchtende“, und an Odilia, die „Tochter des Lichts“.

Im Leben beider Frauen spielt laut Legende Blindheit eine Rolle: Während die jugendliche Luzia, eine sizilianische Wohltäterin und Märtyrerin aus frühchristlicher Zeit, nach schrecklicher Folter um Christi willen erst das Augenlicht und dann das Leben verliert, erhält die jugendliche Odilia, die im 7. Jahrhundert blind geborene Herzogentochter aus dem Elsass, durch die Taufe ihr Augenlicht, wird zur Klostergründerin und Wohltäterin.

Die beiden Frauen verbindet, dass sie „mit dem Herzen sehen“: Aus christlicher Barmherzigkeit setzen sie ihr stattliches Erbe ein, um Armen und Kranken Gutes zu tun und auf diese Weise Licht in deren düstere Existenz zu bringen. In dunklen Zeiten die kalte Welt ein bisschen heller, freundlicher und wärmer machen – das versuchen sie mutig und konsequent, so erzählt man sich seit Jahrhunderten. Auch dass sie nicht warten, bis die Bedürftigen kommen, sondern hingehen zu denen, die Hilfe brauchen, fällt bei beiden Frauen auf.

Bei der Deutung des Brauchtums, das am Festtag der Frauen gepflegt wird, fällt auf, dass oft auf vorchristliche Wurzeln verwiesen wird. Bezüge zu heidnischen Göttinnen der Wintersonnwendzeit werden hergestellt. Das mag sein, auch dass die Legenden im Laufe der Zeit stark ausgeschmückt wurden. Uns kann es egal sein, was an diesen Geschichten Dichtung ist und was Wahrheit. Beide haben einen historischen Kern und zugleich eine immer gültige Botschaft. Sie lässt sich in einen inspirierenden Merkspruch zusammenfassen, den man als Kernbotschaft christlicher Existenz bezeichnen könnte:

 Es gibt nichts Gutes – außer man tut es!

Und gut ist, was die Herzen hell macht.

 

Bis zum heutigen Tag halten viele Gläubige die Erinnerung wach an diese heiligen Lichtbringerinnen:

Odilia wird am Ort der Klostergründung, am Odilienberg bei Strassburg, mit Prozessionen und Ritualen verehrt. Der mit wärmendem Zimt gewürzte Ottilienkuchen passt hervorragend zur warmherzigen Heiligen.

Lucia hat es von Süditalien bis nach Schweden geschafft, wo Mädchen mit Lichterkranz auf dem Kopf Santa Lucia besingen und „Lussekatter“ – „Luzienkatzen“, leuchtend gelbe Hefekringel, als kleine Geschenke verteilen.

Adventsgebäck, das die Namen der beiden leuchtenden Vorbilder trägt, hat eine wichtige Funktion: Die Botschaft kann verinnerlicht, einverleibt werden, weil sie uns auf der Zunge zergeht.

Ottillienkuchen

250 g              Butter, weich

200 g              Zucker

1 Päckchen    Vanillezucker

1Prise             Salz

4                     Eier, mittelgroß

2 EL                Rum

200 g              Mehl

50 g                Stärkemehl

1 TL, gestr.      Zimt

1 TL, geh.        Backpulver

100 g              Mandeln, gehackt

100 g              Blockschokolade, gehackt

2 EL                Puderzucker, mit etwas Zimt gemischt

Zubereitung:

· Butter, Zucker und Salz cremig rühren

· Zimmerwarme Eier einzeln unterrühren

· Rum unterrühren

· Mehl, Stärkemehl, Zimt und Backpulver unterrühren

· Mandeln und Schokolade unterheben

· Teig in gefettete Kasten- oder Kranzform füllen

· Im vorgeheizten Backrohr ca. 1 Stunde bei 170° backen

· Auf ein Kuchengitter stürzen und abkühlen lassen

· Puderzucker und Zimt darübersieben

Lussekatter – Luziakatzen

Lussekatter: Quelle: WikimediaCommons

150 g              Butter, zerlassen

3 TL                Safran

350 ml            Milch, handwarm

1 Prise            Salz

125 g              Zucker

1 Würfel         Hefe

850 g              Mehl

40 g                Rosinen (alternativ getr. und geschn. Aprikosen)

40 g                Mandeln, gehackt

Zubereitung:

· Safran und 1TL voll von dem Zucker in einen kleinen Teil der warmen Milch auflösen

· Zerbröselte Hefe in eine Rührschüssel geben.

· Warme Milch unter Rühren zugeben, bis die Hefe gelöst ist

· Zerlassene Butter sowie Safranlösung zugeben und gut verrühren

· Zucker und Salz unterrühren

· Gesiebtes Mehl zugeben

· Teig kneten, bis er Blasen wirft und sich vom Schüsselrand löst lässt.

· Rosinen (oder Aprikosen) und Mandeln einarbeiten

· Teig zugedeckt eine 3⁄4 Stunde an einem warmen Ort gehen lassen, dann gut durchkneten

· Für einfache „Katter" – „Katzen": Lange Stangen rollen und zu einem „S“ formen.

· Für „Julvagen“- „Weihnachtswagen" je zwei „S" nebeneinanderlegen

· Für Julkors – „Weihnachtskreuze" je zwei „S" kreuzweise aufeinanderlegen

· In die Mulden je 1 große Rosine geben („Augen") und mit geschlagenem Eigelb bepinseln

· Auf ein gefettetes und mit Mehl bestäubtes Backblech legen

· Bei 200°ca. 10 bis 15 Minuten backen

· Auf dem Backblech abkühlen lassen


Gutes Gelingen wünscht

Irmi Huber

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